Spur der Steine von Frank Beyer zählt zu den wichtigsten, aber auch kontroversesten Filmen der DEFA. Erzählt wird die Geschichte des eigenwilligen Poliers Hannes Balla (Manfred Krug), der auf einer Großbaustelle mit unkonventionellen Methoden führt und mit Autoritäten auf Kriegsfuß steht. Die Ankunft der jungen Parteisekretärin Kati Klee und des Ingenieurs Werner Horrath bringt Unruhe in das eingespielte Gefüge. Nicht nur beruflich, sondern auch privat. Zwischen den drei Figuren entsteht ein Spannungsfeld aus Macht, Moral und persönlicher Verantwortung. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Erik Neutsch erzählt der Film nicht nur vom Aufbau eines sozialistischen Bauprojekts, sondern vor allem vom Aufeinanderprallen verschiedener Lebensentwürfe, Überzeugungen und Machtstrukturen in der DDR der 1960er Jahre. Der Film kritisiert Missstände im Alltag der DDR und zeigt einen komplexen, realistischen Blick auf das Leben, dass der Parteiführung jedoch zu realistisch war. Nach nur wenigen Vorführungen wurde Spur der Steine verboten und verschwand bis 1990 in den Archiven. Heute gilt er als Meilenstein des DDR-Kinos: mutig, vielschichtig und zeitlos aktuell.
Wir erinnern uns an die HfG Wochenschau! Diese informativen Kurzberichte wurden vom Kino-Team im Wintersemester 2017/18 wöchentlich produziert und vor den Vorstellungen im Blauen Salon gezeigt. Wir zeigen hier exklusiv nochmal die erste Wochenschau aus der Kalenderwoche 4, 2018. Eine Woche HfG – eine Woche totaler Wahnsinn! Im Herbst 2017 entdeckte das Kino-Team der HfG im Keller eines Kinos hunderte von historischen deutschen Wochenschauen. Beim Sichten dieses Formates, das die Zuschauer weltweit und bis in die 80er vor Kinofilmen über das aktuelle Wochengeschehen informierte, wurde klar, dass die HfG sofort ihre eigene Wochenschau brauchte. So wurde wöchentlich alles dokumentiert, was im Haus passierte und täglich vor den Filmen im Blauen Salon präsentiert.