Am vergangenen Freitag, den 24.05. spielten sich im Blauen Salon der Hochschule für Gestaltung unglaubliche Szenen ab. Naiv mal als Kinobetreiber einen musikalischen Abend initiiert, waren wir dann doch etwas überfordert mit dem Andrang an Publikum und spielbegeisterten Musiker*innen...
Dass es eine Jazz Session Szene gibt, davon hatte der eine oder andere aus unserem Team bereits gehört, aber was an diesem Abend im Blauen Salon abgehen sollte, davon hatte bisher noch niemand gehört. Gute 5 Stunden lang ging der Jazz ab im Blauen Salon, der Saal platze aus allen Nähten, denn mit nur knapp 50 Plätzen waren wir dem Andrang schlicht nicht gewachsen, so tummelten sich Publikum und Musiker*innen, die keinen Platz auf den Kinostühlen oder der Bühne ergattern konnten auf dem Gang, die Fluchttüren wurden geöffnet, um so noch mehr Sichtmöglichkeiten zu schaffen.
10 Minuten vor Beginn der Veranstaltung war von solchen Szenen noch nichts zu spüren. Keine 5 Menschen standen im Foyer vor unserem kleinen Jazz-Buffet, mit jazzigem Käse, Brot, Oliven und Weißwein. Wir waren damit beschäftigt, Jason zu trösten, der extra aus Leipzig angereist war - ob wir überhaupt als Opening-Band unsere 5 Stücke spielen sollten für die paar Hansel wurde diskutiert. Keiner der Besucher hatte ein Instrument im Gepäck, ob sich da etwas wie ein "Jam" entwickeln konnte?! Oder ob wir nur verlegen nach 20 Minuten das Handtuch schmeissen mussten, weil wir keine Songs mehr hatten?
Doch die Angst war sehr unberechtigt, denn nach der akademischen Viertelstunde Verspätung war der Saal halbwegs gefüllt. Wir begrüßten unser Publikum und entschuldigten uns schon im Voraus dafür, dass wir eigentlich die Kinobetreiber des Studentischen Kinos der HfG waren und keine Jazzer - wir, das waren Moritz, Jason, Philip und Chris. Doch wir waren besser als gedacht, das Publikum sah mit unseren Künsten sehr zufrieden aus, was uns auf Rückfrage auch bestätigt wurde. Im stimmungsvoll abgedunkelten Blauen Salon meinten wir im Augenwinkel schon dunkle Gestalten mit sperrigen Koffern, die wie Instrumentenkoffer aussahen, zu entdecken. Und bereits nach 3 Songs unserer Opening-Band drängten die ersten Spielwütigen an den Bühnenrand - dies war der Anfang eines sehr legendären Abends im Blauen Salon.
Von Jazz über Hip Hop, Funk, von gestandenen Profis bis hin zu mutigen Anfängern mischte sich alles auf der Bühne des Blauen Salons, deren Aufbau sich sehr gelohnt hatte. Im Foyer kam man ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass einige sogar aus der weiteren Umgebung wie Rastatt oder Pforzheim angereist waren, um sich den Jazz zu geben.
Na, wer hätte das gedacht... und auf vielfachen Wunsch können wir schon jetzt verkünden, dass dies bei weitem nicht die letzte musikalische Intervention im Blauen Salon gewesen sein wird. Wir freuen uns aufs nächste Mal und bedanken uns an der Stelle bei allen, die dabei waren!
Danke an Florian Knöbl für die Fotos!