Wir können kaum 2024 erwarten, das direkt mit einem kleinen cineastischen Höhepunkt beginnt: der bekannte Stummfilmpianist Richard Siedhoff kommt extra den langen Weg aus Weimar zu uns gefahren um zwei Stummfilmen mit seinem Klavierspiel neues Leben einzuhauchen. Seid dabei!
Das Kino im Blauen Salon startet das neue Jahr mit einem musikalisch-cineastischen Leckerbissen. In jedem Semester wird ein Stummfilmprogramm gezeigt, das von Live-Musiker*innen begleitet wird. Diese liebgewonnene Tradition wird am 8. Januar 2024 fortgeführt. Die beiden Filme MÉNILMONTANT (Frankreich, 1926) und MEINE GROSSMUTTER (Georgien, 1929) werden musikalisch von Richard Siedhoff am Klavier untermalt. Der in Weimar lebende Komponist und Pianist ist auf den deutschen Stummfilmbühnen ein gern gesehener Gast und begleitet seit 2008 Filmprogramme mit Eigenkompositionen und Improvisationen.
In MEINE GROSSMUTTER zeigt der georgische Regisseur Kote Mikaberidze in avantgardistischer Bildsprache die Abenteuer eines entlassenen Beamten. Eine groteske Komödie und böse Satire, die sich vehement gegen Bürokratie, Spießbürgertum und Karrierismus wendet und über 50 Jahre unter Verschluss gehalten wurde.
MÉNILMONTANT erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die als Waisen in das gleichnamige Pariser Viertel kommen und sich dort in den gleichen Mann verlieben. Dimitri Kirsanoff war einer der wenigen Regisseure der Stummfilmzeit, der ganz ohne Untertitel auszukommen versuchte und gilt heute als einer der Vorläufer des französischen poetischen Realismus der 1930er Jahre.