Spur der Steine

Regie: Frank Beyer | 1966 | 139 min | 35mm | Deutsche Originalfassung | mit Manfred Krug, Krystyna Stypułkowska, Eberhard Esche

Spur der Steine von Frank Beyer zählt zu den wichtigsten, aber auch kontroversesten Filmen der DEFA. Erzählt wird die Geschichte des eigenwilligen Poliers Hannes Balla (Manfred Krug), der auf einer Großbaustelle mit unkonventionellen Methoden führt und mit Autoritäten auf Kriegsfuß steht. Die Ankunft der jungen Parteisekretärin Kati Klee und des Ingenieurs Werner Horrath bringt Unruhe in das eingespielte Gefüge. Nicht nur beruflich, sondern auch privat. Zwischen den drei Figuren entsteht ein Spannungsfeld aus Macht, Moral und persönlicher Verantwortung. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Erik Neutsch erzählt der Film nicht nur vom Aufbau eines sozialistischen Bauprojekts, sondern vor allem vom Aufeinanderprallen verschiedener Lebensentwürfe, Überzeugungen und Machtstrukturen in der DDR der 1960er Jahre. Der Film kritisiert Missstände im Alltag der DDR und zeigt einen komplexen, realistischen Blick auf das Leben, dass der Parteiführung jedoch zu realistisch war. Nach nur wenigen Vorführungen wurde Spur der Steine verboten und verschwand bis 1990 in den Archiven. Heute gilt er als Meilenstein des DDR-Kinos: mutig, vielschichtig und zeitlos aktuell.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung der HfG Karlsruhe.