„Als ihr nur noch zu Warten bleibt, beginnt sie ein Fertigkeitsspiel, das sie immer mal wieder bei verschiedenen Telefonaten aufnimmt: sie übt, Sachen unabsichtlich absichtlich fallen zu lassen: Papiere, Bleistifte, Zeitungen, Bücher …“ Die alleinerziehenden Fotografin Edda Chiemnyjefski beginnt mit einer Gruppe von Frauen ein Fotoprojekt über Westberlin und versucht, sich selbst und ihrer Umwelt zu beweisen, dass es in unserer Gesellschaft möglich ist, Mutter zu sein, eine Frau zu sein und in einem selbst gewählten Beruf tätig zu sein. Um das zu schaffen, versucht sie, alles Überflüssige aus ihrem Alltag zu eliminieren. Das Dumme ist nur: Es gibt kaum etwas Überflüssiges, was abzuschaffen wäre.Helke Sander (*1937) ist eine deutsche Regisseurin, Schauspielerin und Aktivistin, die 1968 zu den Mitbegründerinnen des Aktionsrats zur Befreiung der Frauen gehörte, ebenso gründete sie 1974 die Zeitschrift Frauen und Film. In Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers (1978), worin sie auch selbst die Protagonistin spielt, verzichtet sie auf feste Regieanweisungen und lässt die Szenen aus dem Moment heraus entstehen. „Durch diese Konzentration auf den Kern bilden sich die richtigen Worte und Stellungen von selbst, (…) weil sie von innen her entwickelt worden sind.“