„Tokyo Story ist eine leise, traurige, unbeschreiblich schöne Familiengeschichte: Sie erzählt von einer Reise, die ihr Versprechen nicht erfüllt, von einem Leben, das an der modernen Zivilisation zerbricht und hinfällig wird. Erneut taucht der grosse Traditionalist in die letzten Tiefen seines Themas, das vom Altern, dem Sterben, dem Verzicht und Scheitern handelt; wie ein Programm wirkt der Satz: «Ja, es ist war, wenn man sich verliert, kann man immer nur einander suchen und man wird sich dennoch nicht finden.» Vor der Flüchtigkeit des Erlebten und der Gegenwart sucht Ozu Zuflucht in der Vollkommenheit, mit kristallklaren und doch unergründlichen Bildern, deren Fluchtpunkt ins Unendliche weist und deren Präzision höchstens noch mit jener eines Robert Bresson zu vergleichen ist. Mit seinen ruhigen Einstellungen macht diese weit überraschende Figur der ganzen Filmgeschichte die grössten Dramen, die verstecktesten menschlichen Regungen fühlbar.“ Bruno Jaeggi, Basler Zeitung 5.7.1983
Mabel versucht, bei einem Autorennen Hotdogs zu verkaufen, aber es gelingt ihr nicht besonders gut. Sie stellt die Schachtel mit den Hotdogs ab und lässt sie einen Moment liegen. Charlie findet sie und verschenkt sie an die hungrigen Zuschauer an der Rennstrecke, während Mabel verzweifelt versucht, ihre verlorene Schachtel mit Hotdogs zu finden. Mabel findet heraus, dass Charlie sie gestohlen hat und schickt die Polizei hinter ihm her. Chaos entsteht.
Ein junger Mann verkauft Raubkopien von Film-CDs und führt ein bescheidenes und unprätentiöses Leben. Er teilt sich ein Zimmer mit seinen Bauarbeiterkollegen. Bis zu dem Tag, als ihn eine unbekannte Passagierin der Fähre nach einem japanischen Film fragt, von dem er noch nie gehört hat. Während er auf d, aber auf die Passagierin wartet, entwickelt er langsam eine leidenschaftliche Zuneigung, die parallel zu der Geranie wächst, die er aus einem Blatt wachsen lässt. Eines Tages sieht er die Passagierin in einem Café, kann sich ihr aber nicht nähern, um mit ihr zu sprechen. Sein Warten verwandelt sich in eine andere Dimension, in der die Passagierin keine Bedeutung mehr hat. Der Film zeigt nicht nur diese leidenschaftliche Geschichte des jungen CD-Verkäufers, sondern auch eine Ballade auf ein verschwindendes Filmmedium und seine Macher, eine Medienarchäologie der zeitgenössischen Filmkultur in Istanbul.