„Tokyo Story ist eine leise, traurige, unbeschreiblich schöne Familiengeschichte: Sie erzählt von einer Reise, die ihr Versprechen nicht erfüllt, von einem Leben, das an der modernen Zivilisation zerbricht und hinfällig wird. Erneut taucht der grosse Traditionalist in die letzten Tiefen seines Themas, das vom Altern, dem Sterben, dem Verzicht und Scheitern handelt; wie ein Programm wirkt der Satz: ,Ja, es ist wahr, wenn man sich verliert, kann man immer nur einander suchen und man wird sich dennoch nicht finden.‘ Vor der Flüchtigkeit des Erlebten und der Gegenwart sucht Ozu Zuflucht in der Vollkommenheit, mit kristallklaren und doch unergründlichen Bildern, deren Fluchtpunkt ins Unendliche weist und deren Präzision höchstens noch mit jener eines Robert Bresson zu vergleichen ist. Mit seinen ruhigen Einstellungen macht diese weit überraschende Figur der ganzen Filmgeschichte die grössten Dramen, die verstecktesten menschlichen Regungen fühlbar.“ Bruno Jaeggi, Basler Zeitung 5.7.1983
„A modern favorite! ... Eine bloße schriftliche Beschreibung des Werks könnte banal erscheinen: ein Lattenzaun, der parallel zu einem alten hölzernen Abwasserrohr verläuft, inmitten wuchernder, wilder roter Rosen - und schließlich ein paar Telefondrähte vor dem Himmel. Doch das Ergebnis ist, einen Aspekt der Realität zu nehmen, ihn durch den kreativen Geist zu sieben und ein einzigartiges, freudiges Ereignis zu schaffen!“ - Bruce Baillie