„Love“ steht auf den Fingern der einen, „Hate“ auf denen der anderen Hand. Unbarmherzig schwingt das Pendel zwischen Liebe und Hass. Zwei Kinder tragen ein Geheimnis mit sich und werden deshalb von einem falschen Wanderprediger gnadenlos gejagt. Mit seiner einzigen Regiearbeit hat Schauspiel-Titan Charles Laughton einen Monolith in der Filmgeschichte hinterlassen, der ohne Vergleichsgrößen geblieben ist. The Night of the Hunter ist geschliffenes Meisterwerk, packender Psychothriller und komplexe Grübelei über die Manipulierbarkeit von Menschen in einem. Dabei verbindet der Film gekonnt die Traditionen des europäischen Stummfilms mit der Eleganz Hollywoods. Während der Dreharbeiten hat Laughton seinen Hauptdarsteller Robert Mitchum derart an die Grenzen getrieben, dass dieser jahrelang nichts mehr mit dem Regisseur zu tun haben wollte. Als der Film zur Premiere kam, erntete er viel Empörung – heute steht seine Meisterschaft außer Zweifel.
Eine junge Frau (Maya Deren) kommt am frühen Abend nach Hause und fällt in einen tiefen Schlaf. Es beginnen Träume, die nicht mehr von der Realität zu unterscheiden sind. In diesen legendären Traumsequenzen, die weibliche Erfahrung und das häusliche Leben widerspiegeln, verbindet Meshes Hollywood-Melodramen der damaligen Zeit mit der beunruhigenden Atmosphäre des gerade entstehenden Film Noir. Maya Deren, Tänzerin, Fotografin und Theoretikerin begann Anfang der 40er Jahre Filme zu drehen. Jenseits traditioneller Vorstellungen von Zeit und Raum kreierte sie subjektive filmische Realitäten, verschränkte Film, Tanz, Rituale, Choreographie und Lyrik.