Gorskis 60er-Jahre-Verfilmung von Goethes „Faust I“ bannt die Tragödie aus dem Hamburger Schauspielhaus auf die Leinwand, mit einem herausragenden Gustav Gründgens als Mephisto - bis heute gilt sie als eine der besten Interpretationen tiefster menschlicher Dilemmata zwischen Gut und Böse! „Aufgabe dieser Verfilmung muss es sein, die genaue Mitte zwischen gefilmtem Theater und reinem Film zu finden.”-so Gründgens. Das Stück dürfe “weder abfotografiert noch durch filmische Effekthascherei aufgeweicht werden.“ Theaterfilm ist somit weder abgefilmte Bühne noch reine Filmkunst und folgt doch der Kamera über den Erfahrungshorizont eines Theaterbesuchs hinaus. Farb- und Lichtgestaltung skizziert eine düstere Welt, während sich zugleich entschieden von Mystizismus und Verschwommenheit distanziert wird, um sich ganz auf den Ausdruck der Spielenden zu stützen.
Gorskis FAUST nutzt intensiv das Schwarz der Theaterbauten, um die mystische Atmosphäre des Spiels zu verstärken und die Figuren effektvoll zu positionieren. Schwarz, die Farbe des Geheimnisses, des Todes und der Macht, rahmt die zentralen Themen von Hölle, Verdammnis und Mephistos dunkler Magie ein, der in kontrastvoll weiser Maske hämisch die Dualitäten des Fausts entblößt.
In diesem Kurzfilm weigert sich ein von Evelyn Lambart animierter Stuhl, sich darauf zu setzen, und zwingt einen jungen Mann, eine Art Tanz mit dem Stuhl aufzuführen. Die musikalische Untermalung stammt von Ravi Shankar und Chatur Lal. Dieser virtuose Film ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Norman McLaren und Claude Jutra.