Go Go Go Filmstill

Blauer Salon
Wintersemester 2024
Nachtwache: Pattern Language
Kuratiert von Philip Lawall, Musik von Lehel Lajos

Zwischen unsere Farben-Filme schmettern wir eine kräftige Portion Experimentelles une eröffnen damit unser neues Format, die NACHTWACHE! Es ist Wochenende, es wird immersiv; am Anfang stehend, dann wandelt, dann tänzelnd und schließlich tanzend durch Kino, Saal und Foyer, wenn unser Konzept aufgeht: Denn: Die Türe des Blauen Salons bleibt geöffnet, Außen und Innen verschwimmen, im Foyer und im Lichthof der HfG gibt es Drinks und Musik. Es geht von unserer Lieblings-Barkeeper*in zu unserer* Lieblings-DJ und von dort vor unsere Lieblings-Leinwand, wo eine Rolle von experimentellen Kurzfilmen die ganze Nacht im Loop läuft. Die Filme greifen die Stimmung des Abends auf, geben sie vor, verstärken sie, brechen sie, das dürft ihr entscheiden, tanzend durch die nächtliche HfG.

El nido del Sol

Regie: Colectivo Los Ingrávidos | Mexiko 2021 | 5 min | 16mm | Ohne Dialog

Leuchtende, abstrakte Formen und schimmernde Farben, 3 Figuren der aztekischen Mythologie Xolotl, Huitzilin und Xochitl treffen sich um den Tanz der Strahlung wiederzuerlangen, dessen Hitze das neue Feuer ihres kosmischen Tanzes entfacht. Als Teil des Tonalli-Films wurde El nido del Sol bei den Oberhausener Festspielen 2022 vorgestellt.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Meditation

Regie: Jordan Belson | USA 1971 | 5 min | 16mm | Ohne Dialog

Inspiriert von den Lehren von Yogananda, Ramakrishna und Sri Ramana Maharshi, verwendet Belson innovative Techniken, um einen Zustand der Ruhe und Erleuchtung darzustellen. Als Vertreter des avantgardistischen Kinos der 1950er Jahre zeigt der Film Belsons Beitrag zur visuellen Kunst und zur Erforschung des Mediums als Werkzeug für spirituelle Darstellung.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Pattern Language

Regie: Peter Burr | USA 2017 | 11 min | DCP | Ohne Dialog

"Pattern language“ ist ein vom Architekten Christopher Alexander geprägter Begriff, der die Existenz bestimmter menschlicher Bestrebungen durch einen Index von Strukturmustern beschreibt. In diesem Film bewegen sich hochgradig organisierte und reich geschichtete Muster in Übereinstimmung mit Audiofrequenzen und -rhythmen zur Konstruktion eines endlos mutierenden Labyrinths.


Jeux des reflets et de la vitesse

Regie: Henri Chomette | Frankreich 1925 | 8 min | DCP | Ohne Dialog

Ein rasender Blick auf Paris über die Schienen, eine Fahrt über die Seine per Boot. Henri Chomette durchquert in seinem Erstlingswerk Tunnel und Hochbahnen und verzichtet dabei auf eine Handlung. Mithilfe von Techniken wie Überblendungen und Zeitraffer verwandelt Chomette die Dynamik der Stadt in ein abstraktes visuelles Erlebnis.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Jüm-Jüm

Regie: Werner Nekes, Dore O. | BRD 1967 | 9 min | 16mm | Ohne Dialog | mit Dore O.

Eine Frau schwingt auf einer Schaukel vor einem großen Gemälde, das offensichtlich einen Phallus abstrahiert darstellt. Das Künstlerpaar Werner Nekes und Dore O. montieren ein rhythmisches Wechselspiel aus Bewegung und statischen Bildern, das uns von Wahrnehmung und Erotik berichtet.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Deutsche Kinemathek.
Logo Deutsche Kinemathek Schwarz

Kustom Kar Kommandos

Regie: Kenneth Anger | USA 1965 | 3 min | 16mm | Ohne Dialog | mit Sandy Trent

Kustom Kar Kommandos verbindet zwei bekannte Motive Kenneth Angers, seine Homosexualität und seine Affinität für 50er Jahre-Autos: schöne, satte Plastikfarben für die Dauer von drei Minuten. Ein junger Mann poliert sein Auto, dazuläuft «Dream Lover» von den Parris Sisters.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung des Österreichischen Filmmuseums.

Arabesque for Kenneth Anger

Regie: Marie Menken | USA 1961 | 5 min | 16mm | Ohne Dialog | mit Willard Maas, Kenneth Anger

Detailreichen Muster maurischen Architektur und von spanischen Fliesen, aufgenommen in einem kurzen Tag im Alhambra-Palast in Granada, Spanien. Mit einer dynamischen Kameraführung erweckt Marie Menken die arabesken Formen zum Leben. Der Rhythmus der Bewegungen im Zusammenspiel mit der Musik von Teiji Ito entfaltet eine hypnotische Wirkung, in der visuelle Poesie und künstlerische Abstraktionen verschwimmen.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Cinq minutes de cinéma pur

Regie: Henri Chomette | Frankreich 1926 | 5 min | DCP | Ohne Dialog

Was ist reines Kino? Henri Chomette beantwortet diese Frage mit einem minimalistischen und formalistischen Stil, in dem er Objekte und Landschaften nebeneinander stellt. Dieser experimentelle Kurzfilm aus der Stummfilmzeit ist eine bahnbrechende Untersuchung über das Wesen des Kinos als Medium und als Kunstform.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Place Mattes

Regie: Barbara Hammer | USA 1987 | 8 min | 16mm | Ohne Dialog

So wie die Figur und der Boden als zwei flächige Beziehungen dargestellt werden, die durch den optischen Druck abgeflacht und zweidimensional gemacht werden, so ist der Künstler (Figur) nicht in der Lage, die natürliche Umgebung (Boden) in Puget Sound, Yosemite und Yucatan zu berühren, sondern kommt schließlich im Innenraum eines Restaurants zur Ruhe.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Walking Cycle

Regie: Wenhua Shi | USA, China 2017 | 8 min | DCP | Ohne Dialog

In Walking Cycle sehen wir das abstrahierte Bild eines einsamen Tänzers, der in der Leere kreist. Mit der Zeit kristallisiert sich aus der Figur jedoch mehr. Das audiovisuelle Werk zelebriert die Linie, ihre Qualität und ihre Bewegungen und ist eine Hommage an die frühen Meister der abstrakten Animation Len Lye und Hans Richter.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Corridor

Regie: Standish Lawder | USA 1970 | 23 min | 16mm | Ohne Dialog

Eine Person läuft immer wieder durch einen scheinbar endlosen, leeren Korridor. Mehrfachbelichtungen, Überlagerungen von Positiv und Negativ, Stroboskopie und viele andere bildverfälschende Techniken werden eingesetzt, um das zu schaffen, was Standish Lawder „eine Gelegenheit für meditative Spekulation“ nennt.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung der Oberhausener Kurzfilmtage.
Kurzfilmtage Oberhausen Logo weiß

Trade Tattoo

Regie: Len Lye | Vereinigtes Königreich 1937 | 5 min | 16mm | Ohne Dialog

Lye stellt „den Rhythmus des britischen Arbeitsalltags“ dar, indem er seine energiegeladenen, direkten Animationen mit dokumentarischem Filmmaterial des Britischen Post-Office verbindet. Wir sehen Männer beim Verladen von Fracht, beim Schweißen und beim Sortieren von Post. Durch Lyes Montage entsteht ein magisches Reich aus Farben und Rhythmus.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.

Go! Go! Go!

Regie: Marie Menken | USA 1962 | 12 min | 16mm | Ohne Dialog

Go! Go! Go! ist eine Meisterleistung der schnellen Kamerabewegung und der Einzelbild-Aufnahme. In Aufnahmen vonSchiffen, die im Hafen in Einzelbildern aufgenommen wurden, gefilmt aus einem fahrenden Auto, auf den Straßen von New York, bei einem Karosseriebauerkongress und an anderen Orten beschreibt Marie Menken das Leben ihrer Stadt.

Leihgabe der Filmkopie mit freundlicher Unterstützung von LightCone.