Für sein Regiedebüt griff Malick auf die Geschichte der Starkweather-Fugate-Morde aus den 1950er Jahren zurück, als ein fünfzehnjähriges Mädchen und ihr zehn Jahre älterer Freund einen Amoklauf durch die Badlands von Nebraska und Wyoming begaben. Nachdem das gelangweilte junge Paar Kit (Martin Sheen) und Holly (Sissy Spacek) Hollys gesamte Familie massakriert, flieht das Duo mit dem Auto über die weiten Ebenen Amerikas, ihre Liebe wird von sinnloser Gewalt genährt. Malick, der Philosoph, Filmemacher und Einsiedler, zeichnet ein realistisches, aber stilvoll gefilmtes Porträt eines typisch amerikanischen Phänomens: das des unerwartet auftauchenden Killers, der ohne Motiv eine Spur aus Tod und Verwüstung hinterlässt. In späteren Filmen griff Malick einige Themen seines Debüts auf, so das Nebeneinander von menschlicher Gewalt und landschaftlicher Schönheit sowie den schmalen Grat zwischen (amerikanischem) Traum und Albtraum.
☞ Veranstaltungsbeginn 20:00 Uhr mit DJ, Bar uvm.
☞ Vorprogramm ab 21:15 Uhr mit Kurzfilmen in herrlicher 16mm-Projektion
☞ Filmbeginn ab 21:30 Uhr
Wahrscheinlich kommt Invocation of My Demon Brother von allen Filmen Kenneth Angers dem cineastischen Zustand der Hypnose, den der Filmemacher anstrebte, am nächsten. Es ist ein kurzer, intensiver, ritueller Film mit einem rauen, fast naiven Synthesizer-Track von Mick Jagger. Die „Schattenabzüge“ und das dialektische Verhältnis zwischen Struktur und Chaos werden durch die hypnotischen Wellen des monotonen synthetischen Soundtracks verstärkt. „Ein Film, den keine Anzahl von Sichtungen je erschöpfen wird, ein Film, der immer eine Quelle mysteriöser Energie bleiben wird, wie es nur große Kunstwerke tun.“ (Jonas Mekas)