Nach sechs Verhandlungstagen endet der Prozess gegen einen jungen Puerto Ricaner, der des Mordes an seinem Vater beschuldigt wird und dem die Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl droht. Die zwölf Geschworenen ziehen sich zurück und müssen nun einstimmig ein Urteil fällen. Für elf von ihnen ist der Fall klar, nur der Geschworene Nr. 8 (Henry Fonda) hat Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Es entsteht eine hitzige Diskussion, und langsam sind sich auch andere Jurymitglieder nicht mehr ganz sicher. Mit seinem ersten Film inszeniert Lumet ein spannendes Kammerspiel über das Herzstück des amerikanischen Justizsystems: die Jury. Die Kamera umkreist das groß aufspielende Schauspielensemble bei seiner Suche nach der Wahrheit. Zur Zeit der McCarthy-Ära spielend, als die US-Justiz und mit ihr die amerikanische Demokratie in ihren Grundfesten erschüttert wurde, ist der Film ein leidenschaftlicher Appell an die Zivilcourage und zur Gerechtigkeit.
☞ Veranstaltungsbeginn 20:00 Uhr mit DJ, Bar uvm.
☞ Vorprogramm ab 21:15 Uhr mit Kurzfilmen in herrlicher 16mm-Projektion
☞ Filmbeginn ab 21:20 Uhr
Ein Mann blättert in dem Buch „Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung“ - der sogenannten „Mao-Bibel“. Er reißt eine Seite aus dem Buch und faltet daraus einen Papierflieger, der in einem Teller Tomatensuppe landet. Der dreiminütige Kurzfilm entstand während Harun Farockis zweitem Studienjahr an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Bei Projektionen während Teach-ins im Audimax der Freien Universität wurde er teils mit tosendem Applaus, teils mit Pfeifkonzerten überschüttet. Zum Hintergrund dieser frühen Filme gehört der Godard-Kult der ersten studentischen Generation der dffb und die “chinesischen” Filme von 1967/68 (von La Chinoise bis Le gai savoir).